Fast übersehen
Ungläubig schaue ich in den Garten. Wo vor einer Woche noch tiefer Schnee lag, sieht es jetzt ziemlich trostlos aus. Von «Winterstruktur» keine Spur. Die Stängel der Stauden sind umgeknickt, das Laub liegt verklebt am Boden.
Tag
Ungläubig schaue ich in den Garten. Wo vor einer Woche noch tiefer Schnee lag, sieht es jetzt ziemlich trostlos aus. Von «Winterstruktur» keine Spur. Die Stängel der Stauden sind umgeknickt, das Laub liegt verklebt am Boden.
Gut ein Jahr ist es her, dass ich gezittert habe, wenn sich eine Schlechtwetterfront ankündigte. Denn unser Garten sollte porträtiert werden, für das Magazin «Bioterra». Anfang Juni 2019 war es so weit:
Seine Zitate waren mir bekannt. Der Mensch, der sie schrieb, dagegen weniger. Ein kleines Buch hat mich ihm ein Stück näher gebracht.
Ich kann es nicht lassen. Anstatt gross zu denken, habe ich wieder einmal klein gedacht. Alles bei uns im Garten ist klein und zart: Die Blätter der weidenblättrigen Birne, die Blüten der meisten Stauden –und jetzt auch noch die Gräser!
Eigentlich war ich in den Garten gegangen, um die Wäsche abzuhängen. Doch als ich mich so über den Korb beugte und einen Blick zurück in den Garten warf, liess ich alles stehen und liegen. Um meine Kamera zu holen.
Ein flüchtiger Blick im Vorbeigehen, dann ein Zögern und Umkehren. Kann es sein, dass ich mich plötzlich für Gräser interessiere? Noch vor einem Jahr hätte ich sie achtlos links liegen gelassen.