«Instagram ist das neue Bloggen?»

Das zumindest sagte letztes Jahr eine Gartenfreundin zu mir. Eine, die mit ihrem eigenen Blog über Jahre unzählige Gartenliebhaber begeisterte. Warum lässt sie ihr digitales Gartentagebuch nun brach liegen? Warum nur? Sie habe gemerkt, dass viele ohnehin nur die Bilder anschauten. Dass in den Kommentaren Fragen gestellt würden, die sie im Text eigentlich beantwortet habe. Das sei frustrierend.

Hmm. Ich weiss nicht. Ich habe im Frühjahr 2018 zwar auch zaghaft begonnen, eine Instagram-Galerie anzulegen. Aber mehr als Experiment. Für die flüchtigen Momente im Garten. Für einzelne, stimmungsvolle Bilder, die nicht zum eigenen Post taugen. Oder um einen neuen Artikel anzukündigen.

Instagram ist für mich noch immer eine fremde, um nicht zu sagen befremdliche Welt. Wenn ich sehe, dass manche Instagrammer mehrere hundert Accounts abonniert haben, dann frage ich mich: Wozu? Solch eine tägliche Flut an Bildern kann doch niemand wirklich wahrnehmen.

Ich selbst habe nur ein Dutzend Accounts abonniert und fühle mich damit schon überfordert. Wenn im Zwei-Tages-Rhythmus nur neue Hundefotos gepostet werden, dann verliert das für mich seinen Reiz. Auch wenn es die Hunde des von mir geschätzten britischen Gärtners Monty Don sind. Ganz zu schweigen von Herzchen, Smileys & Co. Über die persönliche E-Mail einer Blogleserin freue ich mich noch immer mehr als über zahlreiche, aber doch irgendwie anonyme Likes. Und schon manches Mal ist aus solch einem E-Mail-Austausch ein echter (Garten-)Dialog entstanden.

Ich vertraue darauf, dass es in unserer schnelllebigen Zeit doch noch jene gibt, die sich Zeit nehmen. Zeit, einzutauchen. Zeit, ein paar Zeilen zu lesen, sich inspirieren zu lassen. Und vielleicht selbst ein paar Zeilen zu schreiben. Ich freue mich darauf!

Blumige Grüsse

Carmen

PS: Zur Illustration dieses Posts habe ich ein paar «flüchtige Momente» verwendet, die ich bisher nur auf Instagram gezeigt habe.