Was wäre Wasser ohne die Spiegelungen des Lichts? Schon als die Schale noch unbepflanzt dastand, habe ich den Blick auf die Oberfläche als erfrischend und lebendig empfunden. Wobei ich sie mit Sumpfgewächsen bepflanzt jetzt noch mehr schätze.
Unseren Sitzplatz im Vorgarten haben wir eigentlich nie so richtig genutzt. Dafür ist es dort die meiste Zeit zu zugig. Und unser Garten auf der Südseite ist einfach viel lauschiger. Irgendwann haben wir nicht mal mehr einen Tisch aufgestellt, so dass der Blick aus dem Küchenfenster nur noch auf die fast leere Kiesfläche fiel.
Vor ein paar Jahren hatte ich die Floristin Monika Laib von Gingko Blumen in Amriswil zum Thema „Wasser auf kleinem Raum“ interviewt (Bioterra-Artikel). Seither überlegte ich, wie ich im Vorgarten ein Wasserelement einfügen könnte. Im Ideengarten von Naturban sah ich eine Schale aus Rohstahl, die mir so gut gefiel, dass ich sogleich im Internet recherchierte.
Im Online-Shop von Metall Werk Zürich wurde ich fündig. Dort gibt es Schalen im Durchmesser von 40 cm bis 150 cm. Unsere hat einen Durchmesser von 120 Zentimetern und ist 26 cm hoch. Da unser Vorgarten nicht umzäunt ist, wollte ich kein zu tiefes Becken. Am Rand zum Fussweg habe ich Stauden wie Blutweiderich Lythrum salicaria, Sumpfwolfsmilch Euphorbia palustris, und Wald-Schmiele Deschampsia cespitosa direkt in den Kies gepflanzt, damit die Schale optisch eingebettet wird. Der ausbreitungsfreudige Frauenmantel Alchemilla epipsila hatte sich dort schon vorher angesiedelt.
Alle Pflanzen habe ich in der Wildstaudengärtnerei von Stift Höfli in Nussbaumen gekauft. Weil ich mich so schwer entscheiden konnte, habe ich eine Auswahl an verschiedenen Pflanzen gewählt. Mal sehen, welche Arten sich am wohlsten fühlen. Es gibt:
– Echtes Pfeilkraut Sagittaria sagittifolia
– Schwertblättrige Binse Juncus ensifolius
– Tannenwedel Hippuris vulgaris
– Schwanenblume Butomus umbellatus
– Froschlöffel Alisma plantago-aquatica
– Kalmus Acorus calamus
– Sumpfdotterblume Caltha palustris
– Kleiner Sumpfhahnenfuss Ranunculus flammula
– Schmalblättriges Wollgras Eriophorum angustifolium
und frei schwimmend das Raue Hornblatt Ceratophyllum demersum und Wasserlinsen Lemna zur Reinigung des Wassers.
Bepflanzung Schritt für Schritt
Als Substrat habe ich eine Mischung aus gebrochenem Ton, Sand und Bims verwendet. Eine befreundete Naturgärtnerin empfahl mir, die Pflanzballen zusätzlich zu «befestigen». Dafür habe ich das Substrat verwendet, das ich von den Löchern für die Randbepflanzung ohnehin übrig hatte. Darüber habe ich die Granulatmischung und ein paar Kieselsteine verteilt.
Schon nach wenigen Tagen war das Wasser klar. Substratteilchen, die sich nicht mit Wasser vollgesaugt hatten und an der Oberfläche schwammen, habe ich mit einem Käscher abgefischt. Auch Blätter der Zierapfelbäume entferne ich von Zeit zu Zeit. Ansonsten ist der Mini-Teich bisher sehr anspruchslos.
Ob ich das in einem Jahr auch noch sagen kann, werden wir sehen. Vroni Krauss von der Wildstaudengärtnerei meinte, ich müsste mich vielleicht darauf gefasst machen, die eine oder andere Staude in Zaum halten zu müssen. Bei knapp einem Quadratmeter sollte ich aber hoffentlich den Überblick behalten …
Liebe Carmen,
irgendwie bin ich auf deinen Blog gestoßen und er ist wunderschön, vielleicht habe ich ihn bei Beetwunderung.de gefunden.
Und ich habe mich sogleich in deinen Miniteich verliebt 🙂 ich habe auch so eine große Metallschale (sollte eigentlich eine Feuerschale werden, aber wir haben festgestellt, die war uns zu groß).
Ich habe eine Frage: Setzt du die Pflanzen direkt in die Pflanzerde und dann Flusskiesel oben drauf oder setzt du die Pflanzen in Teichpflanzkörbe.
Alle Artikel hast du mit viel Liebe und Herzblut geschrieben.
Viele liebe Grüße Alexandra
Hallo Carmen,
du schreibst, dass du für das Substrat zum Teil „gebrochenem Ton“ verwendet hast. Ist das „gebrochener Blähton“? Das war jedenfalls das einige, was wir unter dem Suchbegriff „gebrochenem Ton“ gefunden haben.
Wir wollten etwas ähnliches Anlegen und haben gebrochenen Blähton verwendet. Die Stücke sind aber sehr leicht und schwimmen jetzt schon seit einigen Tagen an der Oberfläche. Ich frage mich, ob sie wirklich noch absinken.
Gruß,
Jürgen
Hallo Jürgen
Wenn ich mich recht erinnere, schwamm das Substrat bei uns auch noch eine ganze Weile. Und was nicht absank, habe ich dann abgefischt.
Herzliche Grüsse
Carmen
Hallo Carmen
Wunderschöne Bilder. Ich habe mir auch solch eine Wasseroase im Garten zugelegt und viele Wespen/Libellen über den Sommer über gehabt. Wie machst du das mit der Überwinterung? Ich sehe, dass es ab nächster Woche kalt wird und frage mich, wie ich die Wasserschale über den Winter „behandle“, damit es mir die Feuerschale nicht sprengt und die Pflanzen überleben.
Liebe Grüsse
Michèle