Mein Lieblingsbaum im Garten? Da muss ich nicht lange überlegen. Mein Herz schlägt für unsere weidenblättrigen Birnen, Pyrus salicifolia ‚Pendula‘. Wie so manche Inspiration verdanke ich auch diese Pflanzenentdeckung John Scarman, dem britischen Rosenzüchter. In einem Wochenendkurs für Garteneinsteiger im Landhaus Ettenbühl hatte er den Teilnehmern nicht nur Grundsätze der Gartengestaltung veranschaulicht, sondern auch bewährte Rosen, Stauden und Gehölze gezeigt.
Als wir die beiden Bäumchen im Winter 2010 pflanzten, konnte man ihren Stamm mit Daumen und Zeigefinger umfassen. Mittlerweile benötigt man dafür beide Hände.
Was ich an diesen Zierbirnen besonders mag?
Im Frühling schmücken sie sich mit kleinen, weissen Blüten, die von Insekten besucht werden. Zur selben Zeit tummeln sich auch Meisen in den Bäumen. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, was sie dort finden. Vielleicht kleine Raupen oder Käfer?
Mit ihren graugrünen, schmalen Blättern verleihen die Birnen dem Garten mediterranes Flair. Schon oft waren Besucher überrascht und fragten, ob das Olivenbäume seien.
Anders als Oliven sind die Birnen aber robust und winterhart. Sie sind frei von Krankheiten und haben nur eine Schwäche: Sollte es im Herbst einmal zu früh schneien, muss man sie unbedingt von der nassen, schweren Pracht befreien. Sonst können ihre belaubten Zweige brechen.
Die Früchte sind übrigens klein und unscheinbar. Leider scheinen sie auch den Vögeln nicht zu munden. Irgendwann fallen sie einfach ab. Zusammen mit dem Laub, das ich im Winter ebenfalls in den Beeten liegen lasse, geben sie dem Baum und den darunter wachsenden Stauden wieder Nährstoffe zurück.
Der Habitus der Birnen, mit ihren leicht hängenden Zweigen, ist auch ohne Laub schön anzusehen. Mit einem Hauch Schnee oder Reif natürlich noch mehr.
Und die Pflege?
Als die Bäume klein waren, habe ich sie im Winter selbst leicht geschnitten. Als man dafür eine Leiter brauchte, übergab ich diese Arbeit aufgrund meiner Höhenangst an einen Gärtner. Der regelmässige Winterschnitt hat die Bäume aber so zum Wachstum angeregt, dass man sie jetzt etwas bremsen muss. Eine befreundete Naturgärtnerin hat mir anstelle des Winterschnitts einen Sommerschnitt empfohlen. Mal sehen, ob sich die Wuchsfreude dadurch etwas in Zaum halten lässt.
Sorge bereiten mir die neuen «Zieräpfel», die 2016 gepflanzt wurden, um den kränkelnden Malus ‚Professor Sprenger‘ zu ersetzen. Ich fürchte, ich muss für sie im Herbst ein neues Zuhause suchen. Wieso, erzähle ich Euch in einem anderen Artikel.
Hallo Carmen
Ich bin eine stille Mitleserin deines Blogs. Dein Garten gefällt mir super gut. Ich möchte gerne auch so eine Weidenblättrige Birne als Hochstamm kaufen, nur finde ich online keine Gärtnerei, die das anbietet. Darf ich dich daher fragen, wo du deine gekauft hast?
Liebe Grüsse
Erika
Hallo Erika
Unsere Bäume sind von der Baumschule Herter in Nussbaumen. Leider hat sich der Sohn mehr auf die Gartengestaltung und -pflege verlegt. Es könnte aber sein, dass er vielleicht doch noch ein paar Bäume kultiviert. Probiere es doch einmal bei ihm:
http://www.herter-baumschulen.ch/
Im Zweifel kann er Dir vielleicht eine andere Adresse nennen.
Liebe Grüsse und viel Freude an den neuen Bäumen!
Carmen
Hallo, liebe Carmen,
nun, da die Tage kürzer und die Abende kühler werden und es momentan auch noch regnerisch ist, stöbere und schmökere ich wieder mehr im Internet.
So schöne Bilder von eurem Garten sind das wieder, liebe Carmen, und tolle Informationen dazu.
Der Bioterra-Artikel macht sicher vielen „Neugärtnern“ und auch den anderen Lesern Lust auf einen naturnahen Garten und all die wunderbaren einheimischen Wildstauden. Das ‚nickende Perlgras‘ hat wirklich wunderhübsche Blütenstände. Ja, und ein Fan vom ‚zarten Federgras‘ bin ich auch schon lange – auch wenn dieses kein Gras einheimischen Ursprungs ist.
Die tollen Fotos dokumentieren eindrucksvoll, welch zauberhafte Oase – für Mensch und Tier – sich so gestalten lässt. Da spürt man richtig die Freude, die ihr in und an eurem Garten habt. Einfach schöön und wie gesagt, dazu noch so informativ. „We don’t want ‚Obstsalat‘“ ist ein witziger, einprägsamer Satz, den zu beherzigen echt Sinn macht. Da bin ich auch erst im Laufe der Zeit draufgekommen.
Eure weidenblättrigen Birnbäume sind schon was ganz Besonderes und haben unglaublich „zugelegt“. …Das lässt mich an unsere Harlekinweide denken, die ich dieses Jahr im Frühling ausnahmsweise mal nicht zurückgeschnitten habe. Sie hat inzwischen einen riesigen Umfang und das üppige Blätterkleid wirkt schon etwas überdimensioniert.
Liebe Carmen, vielen Dank auch heute für deine inspirierenden Beiträge. Sie machen mir jedes Mal von Neuem Lust, gleich in den Garten zu „sausen“ und dort zu „werkleln“, und ich vermute, da geht es vielen anderen ebenso.
Eine schöne Spätsommer- und Herbstzeit!
Ganz herzliche Grüße von
Monic
Hallo Carmen
Eure weidenblättrigen Birnen sind einfsh perfekt, ich bin so begeistert, dass ich seit ein par Wochen selber auf der Suche bin nach dem perfekten Exemplar für unseren Garten.
Würdest du mir bitte noch sagen, welche Stammlänge eure beiden Bäume haben, damit ich mich daran etwas orientieren kann? Sie schauen nach mind. 230cm Stämmen aus, aber das ist auf Bildern ja immer etwas schwierig zu sagen.
Danke für deine Antwort und liebe Grüsse
Arnika
Liebe Arnika
Entschuldige, dass es mit meiner Antwort ein paar Tage gedauert hat. Ich denke auch, dass unsere Pyrus bestimmt 230 oder 250 cm Stammhöhe haben. Das ist auch wichtig, wenn man darunter durchgehen mag. Im Handel sind auch niedrigere Varianten erhältlich, die sich dafür nicht eignen.
Ich hoffe, Du wirst fündig! Ich liebe unsere Pyrus, vor allem an heissen Sommertagen, wenn ihre Zweige sich im Wind leicht bewegen.
Liebe Grüsse
Carmen
Hallo Carmen,
Einen wunderschönen Garten habt ihr. Ich habe auch schon einige Jahre eine weidenblättrige Birne. Ich habe sie jedoch noch nie so richtig verschnitten. Ich habe das Gefühl, dass sie aber mal einen Schnitt bräuchte, damit sie etwas mehr zum Wachstum angeregt wird. Hast du einen Tipp, gibt es etwas zu beachten. So richtig habe ich im Netz nämlich gar nichts dazu gefunden. Ich danke dir! Lieben Gruß
Hallo Sarah
Deine Nachricht muss irgendwie im Spam gelandet sein. Habe sie erst jetzt entdeckt. Wir haben die Birnen am Anfang immer im Frühling geschnitten, bzw. schneiden lassen. Ich habe ja solche Höhenangst und kann sie schon seit längerem nicht mehr selbst schneiden, weil ich mich nicht auf die Leiter traue …
Seit ein paar Jahren gibt es nur noch einen Sommerschnitt im Juli, damit das Wachstum etwas gebremst wird. Wenn Du im Frühling schneidest, wird das Wachstum eher angeregt. Und wenn sie dann so richtig in Schwung sind, gibt es kein Halten mehr!
Liebe Grüsse
Carmen