Mit Gärten geht es mir wie mit Gartenbüchern. Ich bin wählerisch. Aber wenn mich ein Buch oder ein Garten berührt, dann geniesse ich es, einzutauchen. Und manchmal passiert das ganz unerwartet.
«Ganz» unerwartet stimmt natürlich nicht, denn ich hatte schon Fotos des Jardin de Berchigranges gesehen. Dennoch war ich tief beeindruckt, wie der Garten in natura wirkt. Je weiter man in die Vogesen kommt, desto rauher wird die Gegend. Umso grösser ist der Kontrast, wenn man durchs Gartentor geht. Mit welcher Poesie und Liebe zum Detail haben Monique und Thierry Dronet ihren Garten gestaltet!
In einer langgezogenen Kurve, wo früher ein Steinbruch war, haben sie einen Ort geschaffen, der künstlerisch und natürlich zugleich aussieht. Alles scheint so selbstverständlich, dass man davon ausgehen darf, dass nichts dem Zufall überlassen wurde.
In der Stille des späten Nachmittags hört man das Plätschern des Baches.
Da es vor kurzem nochmals geschneit hatte, blüht sogar noch das Wald-Windröschen Anemone sylvestris.
«Tulpenfreie Zone» könnte man sagen. Hier gibt es – zum Glück – nur Narzissen. Dafür in allen Farbschattierungen von Weiss bis Gelb. Daneben der langstielige Märzenbecher, auch Knotenblume genannt, Leucojum aestivum und Wald-Vergissmeinnicht Myosotis sylvatica.
Der Blick von oben auf Teich und Haus, versteckt hinter Bäumen.
Sogar das WC-Häuschen ist ein Schmuckstück und fügt sich harmonisch in die Szenerie ein.
«Retro pur» – wie sollte es anders sein, auch das Innere des Häuschens ist liebevoll eingerichtet. Und der Lieferwagen der Staudengärtnerei macht keine Ausnahme.
Von Moos umhüllte Steine wirken, als lägen sie schon Jahrzehnte hier.
«Recycling mit Humor» – ein schmiedeeisernes Bankgestell bekam eine neue Sitzfläche aus Ästen. Ob sie bequem ist, mag bezweifelt werden. Hübsch anzusehen ist sie auf jeden Fall.
Treppen sind hier nicht einfach Verbindungen von A nach B, sie sind Elemente der Gartengestaltung.
Das Eingangshäuschen aus Lehm und Holz hat ein begrüntes Dach, die Töpfe in der Staudengärtnerei stehen auf geschwungenen Holztischen.
Und sogar die Einkaufskörbe sind nicht aus Plastik, sondern aus Holz!
Auch das blau gestrichene Holzhaus der Besitzer wirkt so romantisch wie der ganze Garten.
Le Jardin de Berchigranges
9, route du Tholy
F-88640 Granges sur Vologne
Nur wenige Kilometer weiter liegt das charmante B&B «La Colline aux Loups», umgeben von einem wilden Naturgarten. Die beiden Landschaftsarchitekten Eric und Jean-Jacques haben sich hier ein Refugium geschaffen, in dem die Natur sich frei entfalten darf.
Und die Gäste kommen nicht nur in den Genuss der feinen Kochkünste von Eric, sondern können mit den Gastgebern auch über die Welt der Gärten plaudern. Am anderen Tag durften wir noch ausgestochene Setzlinge aus dem Garten mitnehmen: ein wildes Sedum, einen rotblättrigen Breitwegerich Plantago major und eine unbekannte, aromatische Staude, die früher anscheinend auf vielen Kuhweiden wuchs.
Für frankophile Gartenlieber eine tolle Adresse:
La Colline aux Loups
17, route de Herigoutte
F-88640 Laveline du Houx
Ein wunderschöner Spaziergang durch einen tollen und interessanten Garten. Wenn wir mal wieder in diese Gegend kommen, kann das ein Ziel werden. Vielen Dank fürs Zeigen. LG Marion
Liebe Gärtnerin, lieben Dank für’s Teilen Deiner charmanten Fotos. Ein wunderbarer Geheimtipp. Auf dem zweiten Bild – ist das eine Sitzgelegenheit? Herzlichst, Heidy
Liebe Heidy
Ja, das ist eine Art Tête-à-tête-Bank mit Rasenpolster. Ob man sich darauf setzen darf, weiss ich allerdings nicht…
Nach Berchigranges will ich auch noch. Diese Ecke vernachlässige ich immer, überall kann man ja nicht sein. Der Garten ist wunderschön, auch groß – und da ist schon Vieles machbar.
Danke.
Sigrun
Einen bezaubernden Garten hast du mit beeindruckenden Bildern festgehalten.
Danke fürs mitnehmen!
Das Lichtspiel des zweiten Bildesdes hat etwas magisches….wunderschön…..
Ganz liebe Gartengrüße von Vita-
die die Schokolade soooooooo genossen hat!
DAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANKE!
Liebe Vita
Ja, beim zweiten Bild war das Licht wirklich magisch. Das habe ich aber erst im Nachhinein so richtig realisiert. Die Fotoreihe in Berchigranges habe ich übrigens nicht mit meiner Spiegelreflex-Kamera, sondern mit einer Kompaktkamera aufgenommen. Ein Freund von mir, der sich mit Street photography beschäftigt, hat mir die Fuji X-E2s empfohlen. Wenn diese kleine Retrolook-Kamera (Frau entscheidet ja nicht nur über die Technik) weiterhin so brillante Fotos macht, wird meine Spiegelreflex bald in der Kommode vor sich hinschlummern … Die ersten Gehversuche sind jedenfalls vielversprechend.
Liebe Grüsse
Carmen
Hallo,
wieder eine schöne Reise in einen zauberhaften Garten. Vielen Dank fürs „mitnehmen“. Vielleicht komme ich irgendwann dahin…
Liebe Grüße
Gartenfee